Bitterer Ausgleich in der 97.

Der FC Bad Pyrmont-Hagen hat am dritten Spieltag der Bezirksliga einen möglichen Big-Point in der Fremde aus der Hand gegeben. Beim Mitfavoriten MTV Almstedt führte die Elf von Trainer Philipp Gasde bis tief in die Nachspielzeit mit 2:1, ehe ein direkt verwandelter Freistoß von Brian Van-Ditzhuyzen in der 97. Minute doch noch den 2:2-Endstand besiegelte.

Früher Schock – starke Antwort

Der Start verlief denkbar ungünstig: Nach einem unnötigen Foulspiel bekamen die Gastgeber schon in der dritten Minute einen Freistoß zugesprochen, den Erik Röbbelen per Kopf zur Führung verwertete. „Genau davor hatten wir vor dem Spiel gewarnt – keine dummen Standards zulassen. Und dann stehen wir nicht optimal, schieben den Gegner noch weg, kassieren den Freistoß und liegen hinten“, ärgerte sich Gasde.

Doch die Reaktion seiner Mannschaft war bemerkenswert. In der 11. Minute kombinierten sich die Kurstädter stark nach vorne, Marcus Middel setzte Luca Sonnenberg in Szene, der eiskalt zum 1:1 abschloss. Wenig später war es Middel selbst, der nach einem scharf getretenen Freistoß von Aaron Schweins per Kopf zur 2:1-Führung traf (16.). „Das war ein richtig gut herausgespieltes Tor, wo wir zeigen, wozu wir in der Lage sind. Da war Tempo drin, Mut im Offensivspiel, genau das, was wir uns vorgenommen hatten“, lobte der Coach.

Kontrolle vor der Pause – Bruch nach dem Seitenwechsel

Bis zur Halbzeit spielte der FCBH stark auf, ließ Almstedt kaum Raum und kontrollierte über weite Strecken das Geschehen. Nach dem Seitenwechsel änderte sich jedoch das Bild. Pyrmont zog sich zurück, verlor Zweikämpfe und überließ den Gastgebern mehr und mehr die Initiative. „Das ist jetzt schon das dritte Spiel in Folge, in dem wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr an unsere Leistung aus der ersten anknüpfen. Wir haben komplett aufgehört, Fußball zu spielen. Das hat mich wirklich geärgert“, so Gasde.

Keeper Justus Repschlaeger rettete zunächst noch mit einer starken Parade gegen einen Kopfball (65.), doch Almstedt blieb am Drücker. Offensiv gelang den Pyrmontern kaum noch Entlastung, auch weil die Konter nicht sauber ausgespielt wurden.

Später Nackenschlag

In der Nachspielzeit brachte sich der FCBH selbst in Schwierigkeiten. Nach einer kleinen Fehlerkette im Spielaufbau kam Almstedt noch einmal in eine gefährliche Situation. Am Ende entschied der Schiedsrichter auf Freistoß direkt vor dem Strafraum – eine Entscheidung, die man nicht zwingend so treffen muss. „Das war aus meiner Sicht sehr hart gepfiffen. Aber wir dürfen es gar nicht erst so weit kommen lassen“, erklärte Gasde. Brian Van-Ditzhuyzen nutzte die Gelegenheit eiskalt und verwandelte den Standard direkt ins Torwart-Eck zum 2:2-Endstand. „Unabhängig von der Entscheidung müssen wir den Freistoß besser verteidigen. Die Mauer stand nicht optimal, da hat die Kommunikation gefehlt“, kritisierte der Trainer.

Fazit

Nach einer starken ersten Hälfte und einer kämpferisch intensiven Partie mussten sich die Pyrmonter am Ende mit einem Unentschieden zufriedengeben. „Unterm Strich ist es ein gerechtes Ergebnis, weil wir die zweite Halbzeit klar abgegeben haben. Aber es fühlt sich natürlich wie eine Niederlage an, wenn du in der 97. Minute so ein Tor kassierst“, bilanzierte der Trainer.

Trotz des Rückschlags bleibt der FCBH ungeschlagen und rangiert mit sieben Punkten aus drei Spielen auf Platz zwei der Tabelle. Gasde: „Wir haben gezeigt, dass wir mit den Spitzenteams mithalten können. Aber wir müssen lernen, 90 Minuten lang konzentriert und gallig zu bleiben. Sonst wird es in dieser Liga schwer, solche Spiele zu gewinnen.“