- Lokales Kräftemessen mit intensivem Kampf
- Barnert erzielt die Führung per Kopfball
- Strittige Elfmeterentscheidung
- Kleinschmidt mit vermeintlicher Vorentscheidung
- Kontroverse Aktion heizt die Atmosphäre an
Alle guten Dinge sind drei! Am vergangenen Sonntagnachmittag gewann der FC Bad Pyrmont Hagen sein Heimspiel gegen den MTSV Aerzen mit 3:2 (2:0). Damit gelang es dem Kurstadtclub, alle drei Begegnungen in dieser Saison gegen die Hummetaler für sich zu entscheiden. Maximilian Barnert, Silas Kücking und Luca Kleinschmidt trugen mit ihren Toren maßgeblich zum Heimsieg bei. Mit nunmehr 23 Punkten auf dem Konto klettert das Team auf den 9. Tabellenplatz.
Im dritten Aufeinandertreffen der beiden Lokalkonkurrenten wurde schnell deutlich, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer keinen fußballerischen Leckerbissen erwarten konnten. Es gab viel Kampf und lange Bälle, wenig Chancen und wenig Action. Die Gäste aus dem Hummetal unternahmen dabei die ersten Torannährungsversuche, doch FC-Torhüter Jannik Motzkun entschärfte diese ohne größere Schwierigkeiten. Die Hausherren benötigten jedoch einige Zeit, um ins Spiel zu finden. Wie bereits in der Vorwoche im Pokal strahlten die Kurstädter insbesondere bei Standardsituationen aus dem Halbfeld Torgefahr aus. Und erneut zahlte sich dieses Mittel aus, als Maximilian Barnert (25. Minute) nach einem präzisen Freistoß von Aaron Schweins hochstieg und den Ball über die Linie bugsierte. Ungefähr 15 Minuten später spielte sich eine ähnliche Szene ab: Obwohl die Aerzener zunächst die Flanke klärten, behauptete Luca Sonnenberg den Ball, gab eine erneute Flanke in den Strafraum und fand dort Silas Kücking (41. Minute), der das Spielgerät mit dem Fuß über die Linie drückte. Neben dem Halbzeitergebnis war allerdings das Wetter das Highlight des Spiels.
Der lockere Kick sollte spätestens in der zweiten Halbzeit vorbei sein. Denn für die neutralen Zuschauerinnen und Zuschauer begann der zweite Durchgang vielversprechend, als Maximilian Deppe den Ball in einer umstrittenen Szene an die Hand bekommen haben soll. Wie es auf jedem Amateurfußballplatz sonntags üblich ist, hatte jedoch jeder eine andere Sichtweise und wünschte sich die Entscheidung zugunsten seiner Mannschaft. Der Innenverteidiger selbst beteuerte jedoch: „Ich versichere, dass es kein Handspiel war!“ Sei es wie es sei. Die Entscheidung für den Elfmeter, das Tor und der Anschlusstreffer durch Jann Kiupel (48. Minute) brachten wieder Leben in die Partie. Das Spiel mit dem runden Leder sollte sich jedoch nicht ändern. Umso überraschter waren alle Beteiligten, als Luca Kleinschmidt (65. Minute) zum Sololauf ansetzte, in den Strafraum zog und den Ball mit einem kraftvollen Linksschuss in die untere Ecke schoss. Traumtor. Der Kurstadtclub hatte daraufhin alles im Griff und sogar noch Gelegenheiten durch die eingewechselten FC-Routiniers Christopher Loges und Georgios Konstantinidis, die Führung weiter auszubauen. Kurz vor Ende der Partie erreichte ein langer Ball den MTSV-Torjäger Leandro Ribeiro (87. Minute), der den Ball unhaltbar in die linke untere Ecke hämmerte. Es wurde also noch einmal heiß in der Crunchtime. In der Nachspielzeit erarbeitete sich der MTSV Aerzen noch einige Eckbälle und Freistöße und hatte dabei noch zwei Großchancen. Diese jedoch wurden vom starken Jannik Motzkun im FC-Kasten vereitelt, der damit den ersten Heimsieg im Jahr 2024 für die Kurstädter festhielt.
Bereits in der Schlussphase ereignete sich die umstrittenste Szene des Spiels. In einem unscheinbaren Moment, in dem der Torhüter der Gäste, Fabian Moniac, den Ball eigentlich nur aus der Hand schlagen sollte, trat er aus dem Nichts FC-Außenbahnspieler Silas Kücking um und brachte ihn unvermittelt zu Fall. „Es ist schwierig nachzuvollziehen, wie jemand in diesem Alter in einer solchen Situation so die Kontrolle verlieren kann“, amüsierte sich Kücking nach dem Spiel. Diese Szene könnte sogar bei den Kollegen von @kreisliga.helden für Unterhaltung sorgen und Tausende zum Lachen bringen. Doch für die Anhänger des Kurstadtclubs gab es an dieser Situation nichts zu Lachen. Die Situation heizte die Gemüter an, löste viel Ärger und Unmut auf den Rängen aus. Die Entscheidung des Schiedsrichters, beiden Spielern die Gelbe Karte zu zeigen und einen Freistoß für den FC Bad Pyrmont Hagen zu geben, sorgte für zusätzliche Kontroversen. Ehrlich gesagt, bei allem Respekt und objektiver Berichterstattung: Hier lief einiges schief. Da Moniac den Ball noch in den Händen hielt, muss er sich im Strafraum befunden haben – was normalerweise einen Elfmeter bedeutet hätte. Darüber hinaus war sein Verhalten eine klare Tätlichkeit und hätte mit Rot geahndet werden müssen. Aber wir alle machen Fehler – am Ende sind wir nur Menschen. Und don’t worry, Kurstädter: Der FC konnte das Ergebnis dennoch über die Zeit bringen und genau solche Szenen sind es, warum man sonntagnachmittags lieber auf den Amateursportplatz geht, anstatt die Bundesliga zu verfolgen.
„Zunächst möchten wir unseren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern danken, die es ermöglicht haben, das Spiel stattfinden zu lassen. Dennoch war deutlich spürbar, wie sehr der Platz unter dem wechselhaften Wetter der letzten Wochen gelitten hat. Wir haben ein leidenschaftliches und kämpferisches Spiel abgeliefert, jedoch war auf dem tiefen Geläuf nicht mehr möglich. Der Start in die Rückrunde mit drei Punkten im Gepäck war von großer Bedeutung. Trotz der beiden Gegentore zeigten wir eine kompakte Defensive, verteidigten konzentriert und ließen kaum etwas zu. Auf dieser Leistung können wir aufbauen.“
FC BPH
MTSV Aerzen 04
Bezirksliga Hannover St. 4 · 18. Spieltag