Auf dem Afferder Kunstrasen spielte sich ein Derby der ungewöhnlichen Art ab. Die Hausherren traten derart ersatzgeschwächt an, dass mit Stefan Siekmann, Frederik Koffre und Dennis Leitzmann gleich drei Spieler aus der dritten Herren in der Startelf standen. Afferdes Dritte spielt in der 3. Kreisklasse. „Dazu hatten wir mit Finn Koffre noch einen Spieler aus der Dritten auf der Bank und Yahya Abou-Moulig spielt in der Zweiten. Wir haben selbst dumm aus der Wäsche geguckt, als wir beim Treffen gesehen haben, mit was für einer Truppe wir hier heute gegen einen der Meisterschaftskandidaten spielen“, lachte Eintracht-Sprecher Aaron Oefler. Doch trat die bunt zusammengemischte Afferder Auswahl völlig unbedarft und ohne Druck an. Daraus zogen die Hausherren offenbar ungeahnte Kräfte und boten dem an diesem Tag haushohen Favoriten aus der Kurstadt im ersten Durchgang ein Duell auf Augenhöhe. Kai Schwark traf per Freistoß aus 25 Metern schon in der 5. Minute zum 1:0, sein Schuss wurde unhaltbar abgefälscht. In der Folge taten sich die Gäste schwer, ihre vermeintliche Überlegenheit auf den Platz zu bringen. Alen Kestic sorgte in der 34. Minute zwar für das 1:1, doch Jörn Heinzelmann traf kurz vor der Pause zur erneuten Führung für die Afferder.
Nach dem Seitenwechsel schwanden allerdings die Kräfte bei der Eintracht und Bad Pyrmont Hagen spielte seine fußballerische Qualität mehr und mehr aus. Roland Stuckenberg erzielte bei seinem Comeback das 2:2 (62.), Cedric Culkowski legte das 3:2 nach (73.). Maurice Wennemann und erneut Alen Kestic brachten schließlich die Entscheidung und den 5:2-Endstand. FCBPH-Sprecher Markus Loges resümierte: „Bei Afferde haben viele Spieler gefehlt. Dafür haben sie es gut gemacht. Nach dem unglücklichen Freistoß zum 0:1 war es nicht einfach, gegen einen so tief stehenden Gegner wieder zurück zu kommen. Am Ende geht der Sieg aber in der Höhe in Ordnung.“ Ein Sonderlob verdienten sich Marcus Mittel und Maximilian Deppe, der wie Stuckenberg seine Rückkehr feierte. Afferdes Sprecher Oefler zog ebenfalls ein Fazit: „In der ersten Halbzeit hat man nicht gemerkt, dass wir hier mit so einer Notelf gespielt haben. Es hat sich eine ganz eigene Dynamik entwickelt und wir haben gefightet ohne Ende. Die erste Halbzeit war bombenmäßig und hat uns richtig viel Spaß gemacht. Ich denke, dass die Niederlage aufgrund des Einsatzes der gesamten Mannschaft zu hoch ausgefallen ist. Besonders loben muss man heute Stefan Siekmann, Finn und Frederik Koffe sowie Dennis Lietzmann. Alle vier haben ausgeholfen und spielen sonst einige Ligen tiefer. Sie haben unglaublich gut gespielt und Stefan hat bewiesen, dass er auch im fortgeschrittenen Fußballeralter noch einiges auf dem Kasten hat. Bad Pyrmont Hagen hat den Derbysieg nach Abpfiff ordentlich gefeiert – Glückwunsch an dieser Stelle.“
Quelle:Awesa
SV Eintracht Afferde
FC BPH
Bezirksliga Hannover St. 5 · 10. Spieltag